Lieber Herr Bundespräsident, bekommen Sie in Ihrem Palast eigentlich mit, dass in Berlin seit Jahren (!)
in jeder Nacht etliche Autos von irgendwelchen Vollidioten angezündet werden? Sorry, aber als Mitmenschen
kann ich diese skrupellosen Kriminellen einfach nicht bezeichnen.
Zeigt man Ihnen auch die Polizeiberichte, wo es den Kollegen von den Feuerwehren wieder nicht
rechtzeitig gelingen konnte, die brennenden Fahrzeuge vor dem Totalschaden zu retten? Jeder Steuerzahler
in Berlin zahlt nicht nur die viel zu niedrigen Gehälter der Einsatzkräfte und alle anderen
Kosten dieser sinnlosen Alarmfahrten. Auch jeder Berliner Autofahrer zahlt die Millionen mit, die
von den Versicherungen als ständig steigende Prämien auf alle umgelegt werden.
Über die fürchterlichen Klima- und Umweltschäden, die jeder einzelne dieser Autobrände verursacht, redet
aber irgendwie kein Mensch. Wo bleibt eigentlich der grüne Aufschrei? Freut man sich vielleicht sogar,
wenn so mehr Platz für Lastenräder in der Stadt entsteht? Sorry, die Frage geht natürlich nicht wirklich an Sie...
Aber warum wird denn hier vom Staat nicht einmal richtig durchgegriffen? Es ist doch den Berlinern völlig
egal, ob dieser ewige Feuerterror von Oben-, Unten, Links- oder Rechtsradikalen angezettelt wird. Wo kommt
dieser ganze Hass denn bloß her, den diese Feuerteufel in sich haben? Viel zu selten wird mal einer erwischt.
Man hat den Eindruck, dass das nie aufhört. Das darf nicht sein und passt auch nicht zum "besten Deutschland"...
Die Gründung einer "Task Force Brandstiftung" wäre doch schon mal ein Anfang. Vielleicht kennen Sie ja
jemand in Ihrem Regierungs-Netzwerk, der sich darum mal kümmern könnte. Garantiert wären Ihnen für diesen Einsatz
alle Berliner - und nicht nur die Autofahrer - auf ewig dankbar...
Adrian B.
Berlin-Blankenburg, 6. Oktober 2020
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, meine Nachfrage ist eigentlich eher eine Bitte und ein Vorschlag zugleich:
Bitte helfen Sie uns Pankowern dabei, unser geliebtes "Kino Colosseum" zu erhalten! Wir müssen seit Jahren dabei
zusehen, wie die Kulturstätten um uns herum wegsterben. Dem Profitstreben können die einfachen Bewohner hier in
den Kiezen nicht standhalten, aber das Colosseum ist für viele alte und junge Pankower mehr als nur ein Kino.
Ich finde Ihren Vorschlag gut, eine Gedenkstätte einzurichten, die an die friedliche Revolution erinnern soll.
Mein Vorschlag: Könnte das Gebäude vom Colosseum nicht der ideale Standort für diese Gedenkstätte sein? Kaum ein
Platz in Berlin war näher dran am friedlichen Protestgeschehen in den letzten Tagen der DDR.
Die Gethsemanekirche ist nur einen Steinwurf entfernt und die ersten Aufeinandertreffen von friedlichen Demonstranten,
"die der Staatsmacht mutig mit Kerzen in den Händen entgegengetreten sind", wie Sie es in Ihrer Rede beschreiben,
fand praktisch direkt vor dem Colosseum statt. Die TV-Bilder von den nebeneinander fahrenden Lastwagen, vorn mit Räumgittern
dran, die damals abends auf der Schönhauser Allee die friedlich protestierenden Menschen zurückdrängten, gehen heute
noch um die Welt.
Ich bin mir sicher, dass sich eine große Mehrheit der Pankower Bürger damit identifizieren würde, wenn es gelänge,
an diesem historischen Ort eine Multifunktions-Kultur- und Gedenkstätte einzurichten. So könnte dann auch das Kino
Colosseum als Traditionsstätte für alle Berliner erhalten bleiben. Warum sollte das denn nicht möglich sein?
Wie viele tausende Menschen sich dafür schon einsetzen, kann man bei den vielen Protestaktionen sehen und in der Presse lesen.
Einen guten Eindruck davon vermittelt auch die aktuelle
Petition für das Kino Colosseum (bei change.org), die einfach jeder Pankower unterzeichnen sollte.
Herr Bundespräsident, bitte seien Sie dabei, retten Sie mit uns ein ehrwürdiges Stück ostdeutsche Heimat!
Freundliche Grüße aus Pankow sendet Ihnen
Aaron A. und Familie
Berlin-Pankow, 6. Oktober 2020