Nach zahlreichen Beschwerden von Anwohnern aus Wohngebieten in Blankenburg und Karow über
nächtliche Ruhestörungen durch Helikopter-Überflüge, die insbesondere in den ersten Tagen
des neuen Jahres vermehrt wahrgenommen wurden, teilten Polizei und Bundespolizei auf unsere Presseanfragen folgendes mit:
1. Beim Einsatz eines Polizei-Hubschraubers in der Nacht vom 03./04.01.2023 über Gebieten von Malchow und
Blankenburg könnte es sich um die Suche nach einem Straftäter gehandelt haben, die im Radius von
ca. 800 Meter um den Antonplatz in Weissensee erfolgt war. Weitere nächtliche Helikopter-Einsätze
habe es seitens der Berliner Polizei im angefragten Zeitraum nicht gegeben. Bei den anderen
Nachtflügen über Wohngebieten im Nordosten Berlins könne es sich um Einsätze der Bundespolizei gehandelt haben,
erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei am Freitag.
2. Eine Sprecherin der Bundespolizei bestätigte noch am Nachmittag des 06.01.2023 auf
Nachfrage, dass es mehrere Nachteinsätze zur Überwachung der Gleisanlagen - insbesondere auch über
dem Karower Kreuz gegeben habe, die mit Hubschraubern der Bundespolizei geflogen wurden. Diese seien
Routine-Überwachungsflüge, die in großer Höhe stattfinden, um Sabotage-Akte auf die "kritische Infrastruktur"
der Deutschen Bahn zu verhindern.
Diese Einsätze seien nach den Vorfällen vom Oktober 2022 zwingend notwendig.
Damals hatten Unbekannte am 08.10.2022 in Hohenschönhausen und zeitgleich 500 km entfernt in Herne (NRW) mehrere
Anschläge auf Kabelkanäle der Deutschen Bahn verübt und damit das Funk-Kommunikationsnetz schwer geschädigt.
Der Bahnverkehr musste zeitweilig sogar eingestellt werden.
Vgl. Bericht bei rbb24.de vom 12.10.2022:
"Berlin-Hohenschönhausen: LKA sucht nach Bahn-Sabotage Zeugen"
Vgl. ARD-Mediathek Video vom RBB-Fernsehen vom 16.10.2022:
"Täter-Opfer-Polizei / Sabotage an Bahnkabeln in Berlin-Hohenschoenhausen / RBB-Fernsehen"
Weniger bekannt ist, dass es gerade in Berlin schon seit Jahren immer wieder zu Anschlägen auf die Infrastruktur der Deutschen
Bahn gekommen war. Daher seien die nächtlichen Hubschrauber-Flüge der Bundespolizei zur Überwachung und Sicherung der
Gleisanlagen und damit das Überfliegen der angrenzenden Wohngebiete leider derzeit unerlässlich.
Diese Einsatz-Flüge würden in größtmöglicher Höhe stattfinden, was die an Bord befindliche moderne Spezialausstattung gestatte,
so die Sprecherin der Bundespolizei-Berlin.
Die Blankenburger Anwohner und ihre Karower Nachbarn in den Siedlungen in Nähe der Gleisanlagen
entlang der Bahnstrecke Richtung Norden und rund um das Karower Kreuz werden also weiterhin auf unbestimmte Zeit in
unregelmäßiger Wiederkehr mit den nächtlichen Störungen durch Hubschrauber-Motorengeräusche leben müssen.
Wolf Blau / Red.
07/01/2023 / letzte Aktualisierung 13/01/2023